
Lisl
LISL schreibt intime und gleichzeitig riesengroße Indie-Hymnen und klingt nach englischer Riviera oder einem Roadtrip von Portland nach New York. Tatsächlich aber ist LISL eines der noch bestgehüteten Geheimnisse der deutschen Musikszene, heißt Lisa-Marie Kämpf und kommt aus Würzburg.
Das klingt erst mal lokal-heimelig, denn eine „Lisl“ kokettiert mit bayerischem Lokalkolorit: Die Abkürzung lässt im Kopf ein Bild vom frechen, unprätentiösen Mädchen entstehen. Das musikalische Alter Ego aber ist eine LISL, die ihre Seele und Gedankenwelt via deepem, englischen Songtexten Gen-Z-relatable in die Öffentlichkeit trägt. Ihr zeitgenössischer Indie-Rock steht in der Tradition von Liz Phair, Ani DiFranco, Lucinda Williams oder That Dog, die in den 90ern händeweise gitarrensatte Samen säten – und knüpft im Heute an Phoebe Bridgers, Lucy Dacus, BECKS, Florence Armand, mxmtoon oder Julien Baker an.
LISL fällt auf – in der deutschen Musiklandschaft hebt sich ihr internationaler Sound durch eine warme, satte Produktion und souverän-klassisches Songwriting ab, was sie schnell auf den Zettel der UK-Institution BBC brachte – doch nun erst mal der Reihe nach!
Die 2000 geborene Musikerin hat einiges an Meilensteinen auf ihrem Weg abgecheckt: Mit fünf lernt LISL in der Musikschule das Keyboardspielen, später kommen Klavier und Gitarre hinzu. 2014 fängt sie an, auf YouTube Coversongs hochzuladen. LISL probiert sich aus und füllt Songs von Ed Sheeran, Dodie, Ruth B. und Pale Waves mit ihrer authentischen Stimme zum Klavier zu eigenem Leben: ungeschminkt, ohne krasses Licht, Mikro oder Filter sitzt LISL einfach nur in ihrem Kinderzimmer, inklusive Ikea-Bettgestell, und singt Songs ihrer Helden. Oft im Halbdunkeln, und aufgeräumt ist auch nicht alles – pur und echt ist ihr sweet spot. Ihre Versionen finden schnell begeisterte Fans und Follower – aber Covern reicht LISL nicht. Sie träumt davon, eigene Songs zu schreiben.
2022 veröffentlicht sie mit ihrem ersten Musikprojekt, dem UK-DE-Duo Brown Bear Collective, den Song „Fever“ – und trifft damit gleich mal ins Schwarze bei wichtigen Tastemakern: Brown Bear Collective wird bei der renommierten Newcomer-Reihe „BBC Music Introducing“ gefeatured.
2024 ist dann LISLs Jahr der Solohymnen: Im Februar `24 releast sie ihre Debütsingle „A Little Lost“ – LISLs persönliche „Fuck-You“-Hymne auf ihren Struggle mit sozialer Angst und ein erster Vorgeschmack ihrer Debüt-EP, die im Januar 2025 droppt.
Darauf zu finden ist auch „Girls Like You“, das von Podesten und Vergleichen handelt – LISL erzählt, wie nervig und ätzend das sein kann. Wie oft man sich dabei selbst vergisst und unbewusst die eigenen Grenzen überschreitet. Sie erzählt vom Gefühl, sich und anderen immer wieder beweisen zu müssen, dass man genauso cool ist. Der Song teilt ein universales Thema, das LISL immer wieder in ihren Lyrics aufgreift:
Es geht um mentale Gesundheit, Existenz- und Zukunftsängste, soziale und alltägliche Struggles und um ihren eigenen Kopf, mit dem sie, wie sie selber sagt, „viel im Austausch ist“. Mit Hilfe von Notizen und Sprachmemos hält sie die manchmal starken Gefühle und Gedanken fest, um dann daraus Songtexte entstehen zu lassen. Die LISL-Kombi aus warmer Stimme, kraftvoller Instrumentierung und sensiblen Lyrics gibt ihrer Gedankenwelt die Bühne, um dort ihre Gen-Z-Erfahrungen und universelles Coming of Age perfekt einzufangen: unverblümt, direkt und bereit, ihre vulnerable und private Seite zu zeigen.
Genau: LISL schreibt Indie-Hymnen – so hört sie’s selbst und so kommen ihre Songs auch an. Was als Wall of Sound in die Höhe wächst, hat als Entstehungsort die behutsame Geborgenheit von LISLs WG-Zimmer, in dem sie meistens mit ihrer Gitarre im Bett schreibt. Intim beginnt sie, bis sie sich, so LISL, „in einem Konzertszenario mit tighten Drums, vollen Bass und catchy Leadgitarren“ wiederfindet – bester Outcome ever und bald live auf Stages im ganzen Land.